Einführung
In diesem Artikel werden wir die tiefgreifenden sozialen und moralischen Einflüsse von Martin Scorsese's Film "The Age of Innocence" auf die Gesellschaft im New York der 1870er Jahre untersuchen. Das Meisterwerk, basierend auf Edith Whartons gleichnamigem Roman, präsentiert eine eindringliche Darstellung der oberen Gesellschaftsschichten und ihrer strikten sozialen Normen.
Die Hypokrisie der High Society
Der Film thematisiert die Heuchelei der Konventionen der High Society und deren Illusion der Überlegenheit. Die Bewohner wahren den Anschein von Überlegenheit, während sie gleichzeitig von restriktiven Regeln gefangen sind. Diese Beobachtungen von New Yorks High Society der 1870er Jahre, von Wharton in ihrem Roman treffend beschrieben, werden von Scorsese auf eindrucksvolle Weise auf die Leinwand gebracht.
Die Hauptfiguren und ihre Konflikte
Im Mittelpunkt steht Newland Archer (gespielt von Daniel Day-Lewis), ein wohlhabender Anwalt, der mit May Welland (Winona Ryder) verlobt ist. Die Vereinigung soll zwei der angesehensten Familien in New York zusammenbringen. Tradition verlangt eine lange Verlobungszeit, doch Newland, selbst ein heimlicher Nonkonformist, sehnt sich nach kürzerer Dauer. Die Rückkehr von May's exzentrischer Cousine Ellen (Michelle Pfeiffer) aus Europa, die einen Skandal verursacht hat, führt zu einer leidenschaftlichen Affäre, die die Gesellschaft dazu zwingt, Einigkeit zu wahren und den Status quo aufrechtzuerhalten.
Gesellschaftliche Erwartungen und persönliche Leidenschaft
Die Handlung zwingt den Zuschauer, die Werte von Stabilität und Familie mit den Vorzügen der Verfolgung persönlicher Leidenschaft zu vergleichen. Scorsese fängt die Ängste der Figuren ein, die in ihrer eigenen Welt aus Privilegien und Restriktionen gefangen sind. Der Film stellt die Frage, ob die Gesellschaftlichen Normen es wert sind, für die Liebe aufgegeben zu werden.
Kritik und Interpretation
Trotz der Überlegungen zur Meisterschaft von Scorsese gibt es Kritik am gemächlichen Tempo und der Betonung luxuriöser Bilder. Die Verwendung eines allwissenden Erzählers verleiht dem Film eine literarische Note, während die visuelle Darstellung des Wohlstands weniger mitreißend ist als gut geschriebene Worte auf einer Seite. Day-Lewis ragt mit seiner schauspielerischen Genialität heraus, während der Film die Regeln der Elitegesellschaft ähnlich behandelt wie die Ehre in der Welt von Goodfellas.
Fazit
"The Age of Innocence" hinterfragt die sozialen Normen und bietet eine eindringliche Betrachtung der Konflikte zwischen persönlichen Leidenschaften und gesellschaftlichen Erwartungen. Scorsese zeigt, dass die Oberschicht, genauso wie die Welt der Gangsterfilme, Transgressoren bestraft und Verrat tief verankert ist. Am Ende bleibt die Frage, ob die vermeintliche Unschuld der High Society nur eine Illusion ist, während die Protagonisten mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen konfrontiert werden.
Schlusswort
Insgesamt präsentiert "The Age of Innocence" eine fesselnde Geschichte über Liebe, Gesellschaft und persönliche Opfer in einer Ära, in der die oberen Klassen ihre vermeintliche Unschuld aufrechterhalten wollten. Scorseses meisterhafte Inszenierung und die herausragenden schauspielerischen Leistungen machen diesen Film zu einem zeitlosen Werk, das auch heute noch zum Nachdenken anregt.