Das Zeitalter der Unschuld: Wie ein Klassiker seine Ära definierte (2023)

Die zeitlose Relevanz von Edith Whartons "The Age of Innocence"

Edith Whartons "The Age of Innocence" markierte vor 100 Jahren einen entscheidenden Moment in der US-amerikanischen Geschichte. Trotz ursprünglicher Kontroversen um den Pulitzer-Preis für das Buch hat sich dieses Werk als zeitloser Klassiker erwiesen, der über die Jahre hinweg seinen Einfluss behalten hat.

Ein Blick auf die Auszeichnung und die zeitgenössische Kritik

Die Verleihung des Pulitzer-Preises an Edith Wharton im Jahr 1921 für "The Age of Innocence" führte zu Diskussionen, da ursprünglich Sinclair Lewis' "Main Street" bevorzugt wurde. Die Wahl spiegelte damalige kulturelle Normen wider, die das ländliche Mittelwesten als Herzstück Amerikas betrachteten. Whartons Werk, das die Oberschicht der New Yorker Gesellschaft in den 1870er Jahren erkundet, hat sich jedoch im Laufe der Zeit als kulturelles Erbe behauptet.

Die Überdauerung des Werkes im Vergleich zu Main Street

Im Gegensatz zu Sinclair Lewis, der seinen Pulitzer-Preis ablehnte, erfuhr Wharton nach ihrem Erfolg weitere Anerkennung. Sogar renommierte Regisseure wie Martin Scorsese und Terence Davies haben ihre Werke verfilmt, wodurch Whartons Einfluss im kulturellen Gedächtnis verankert wurde.

Warum hat "The Age of Innocence" überdauert?

Whartons Roman zeichnet sich durch seine anthropologische Erkundung der Oberschicht des New Yorks der 1870er Jahre aus. Im Gegensatz zu "Main Street" bietet "The Age of Innocence" eine elegante und komplexe Poesie. Colm Tóibín beschreibt es als ein "stilvolles Buch über Enttäuschung" und lobt Whartons klaren Blick auf das Ende einer Ära.

Die Verschiebung zur Moderne und Whartons kritischer Blick

Wharton, die während des Ersten Weltkriegs in Paris lebte, verarbeitete in ihrem Werk die Veränderungen, die die Gilded Age in die Moderne führten. Das Buch zeigt eine Gesellschaft im Wandel, in der alte Verhaltensweisen und Lebensweisen zunehmend von neuen wirtschaftlichen Kräften und Materialismus überlagert werden.

Die Erkundung von alten sozialen Rigiditäten

"The Age of Innocence" beobachtet mit unnachgiebigem Blick die sozialen Rigiditäten des alten New Yorks, in dem Emotionen selten ausgesprochen wurden. Wharton enthüllt subtil die strukturelle Unehrlichkeit dieser Welt, die kurz vor ihrem Untergang steht.

Die zeitlose Ambivalenz von Whartons Werk

Der Roman eröffnet mit einer Szene in der Oper, aber die eigentliche Dramatik spielt sich unter den Zuschauern ab, die füreinander performen. Whartons strukturelle Ehrlichkeit zeigt, wie die alte Elite-Gesellschaft dem Druck von Veränderungen nachgibt.

Die Bedeutung des finalen Kapitels

Das letzte Kapitel, das 26 Jahre in die Zukunft springt, hebt das Werk in die große Liga. Es ermöglicht einen Rückblick auf das Leben des Protagonisten, Newland Archer, der zwischen Pflicht und Verlangen, Konvention und persönlichem Erwachen schwankt.

Edith Whartons Erbe und zeitlose Relevanz

Wharton, die erste Frau, die den Pulitzer-Preis gewann, hat mit "The Age of Innocence" ein Werk geschaffen, das ihre Zeit überdauert hat. Ihre kritische Haltung gegenüber Veränderungen und ihre komplexe Ambivalenz machen dieses Werk zu einer zeitlosen Meditation über Verlangen und Bedauern.

Insgesamt bleibt "The Age of Innocence" ein bedeutender Klassiker, der auch nach 100 Jahren seine Relevanz und Tiefe nicht verloren hat.

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Author: Dong Thiel

Last Updated: 18/11/2023

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